Was kommt nach der Nachhaltigkeit?

Die Verschwendung!

Der Mensch war schon immer nachhaltig, nachhaltig im Sinne von effizienter “Welt”-in -“Kapital”-Umwandlung. Kein Wunder, denn der Begriff kommt aus der Forstwirtschaft. Zwar denkt man zunächst an Bäume – es geht aber um “Wirtschaft”. Die Grundannahme von Nachhaltigkeit und aller Lehrbuch-Ökonomie ist die Knappheit. Knappheit an Ressourcen, die es effizient zu verteilen gilt. So werden wir immer nachhaltiger – Jahr für Jahr – und doch ändert sich nichts. Denn alles was eingespart werden kann – wird auch wieder investiert. Es gibt keine Verschwendung mehr. Die Kunst hat die Aufgabe, die Verschwendung wieder in die Gesellschaft zu tragen. Willkommen bei der Agentur für Nachhaltigkeit und Verschwendung. 

Nachhaltigkeit
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Verschwendung
Neu Denken

Verschwendung in der Natur

Der Kirschbaum produziert jedes Frühjahr „Tausende von Blüten, nur damit ein neuer Baum keimen, Wurzeln schlagen und wachsen kann. Wer würde, den Teppich von Kirschblüten betrachtend, der im Frühling den Boden bedeckt, auf die Idee kommen zu denken: >Wie ineffizient< und >Was für ein Abfall

Verschwendung im Fest

“Denn auf der Verschwendung, dem kurzfristigen Genuss von Überfluss, beruht das Fest. Und ohne Feste kann keine Gemeinschaft leben, keine Familie und kein Dorf, keine Stadt und kein Land, kein Lebensalter und keine Berufsgruppe – wer weiß, ob nicht sogar die Ameisen ihre nächtlichen Orgien feiern. Fleißig genug wären sie ja. Denn der Gegensatz zum Fest ist nicht die Armut und das Elend, sondern die Arbeit. Aus der Arbeit, den täglichen Mühe, dem Ächzen an Werkbänken und Pulten, auf Traktoren und vor Bildschirmen, entspringt der Traum von den ganz anderen Tagen, welche reines Fest sind, Tanz und Feier, Karneval, gemeinsames Genießen und eben Verschwendung, Verschleuderung sogar in breiten Würfen. Wer dagegen antritt, tritt an gegen die menschliche Natur.” Peter von Matt

Verschwendung im Fortschritt

„Betrachten wir in einem kleinen Exkurs die Revolution der Homecomputer, die Ende der siebziger Jahre begann. Wir stellen fest, dass lange Jahre keinerlei greifbarer ökonomischer Nutzen mit dem Besitz dieser Systeme verbunden war. Es war eine Vision, das diese meist fehleranfällige und klobigen Geräte effizientere Arbeitsbedingungen schaffen würden als die vorhandenen mechanischen Geräte wie etwa Buchungs- oder Schreibmaschinen. Lange Zeit imitierten die Wunderwerke nur, was man mit konventioneller Technologie weit besser konnte, etwa das Setzen von Büchern. Erst zehn bis fünfzehn Jahre nach der Markteinführung waren sie den älteren Produkten gleichwertig, die sie aber zu diesem Zeitpunkt praktisch schon vom Markt verdrängt hatten. Dieser Markt besteht aus nichts anderem als der Hoffnung von Menschen, durch Innovation voranzukommen, also aus nichts anderes als Visionen.“ Wolf Lotter